Samstag, 7. November 2015

Lezithin für mehr Muskelmasse und Kraft?


Eine Lecithin zufuhr hat viele positive Auswirkungen auf unser Nervensystem und die Gesundheit (siehe http://www.team-andro.com/lecithin.html). In jüngster Zeit sind zwei weitere Arbeiten erschienen die die Sportwelt aufhören lassen. Hierbei handelt es sich um zwei Studien die zeigen das Phosphatidsäure und weitere Bestandteile von Lezithin bei Kraft und Hypertrophie trainierenden Probanden einen klaren Vorteil gegenüber einer Kontrollgruppe erzielen kann. Phosphatidsäure zeigte schon vorher in Zellversuchen dass Sie direkt in der Zelle einen anabolen Stoffwechselweg zu aktivieren vermag und somit Muskeln zum wachsen bringt.

In der Studie von Hoffman et al. 2012 kamen die Autoren zu der Schlussfolgerung das die  Behandlung mit 750 mg Phosphatidsäure wahrscheinlich einen Vorteil bei der Kraftzunahme bewirkt und ziemlich wahrscheinlich bei der Zunahme der fettfreien Körpermasse.

Die Probandenzahl war mit 7 in der Behandlungsgruppe und 9 in der Kontrollgruppe (750mg Reisstärke) jedoch sehr gering. Das Training und die Ernährung wurde anhand der Trainings und Ernährungsaufzeichnungen kontrolliert. Der Einnahmezeitpunkt für die Phosphatidsäure konnte von den Teilnehmern frei gewählt werden. Somit ist das Timing der Einnahme hier leider nicht nachvollziehbar.
Dem gegenüber hatte die Studie von Joy et al. 2014 eine etwas bessere Studienmethodik.
In der Studie von Joy et al. wurden 28 männliche Probanden (Alter 21+-3  Jahre, 77+-7 kg) mit trainingserfahrung von mindestens 1 Jahr in eine Kontrollgruppe und eine Behandlungsgruppe eingeteilt. Beide Gruppen trainierten 3 mal in der Woche 2x im Hypertrophybereich (6-12 Wdh) und 1 mal auf Kraft mit niedrigen Wiederholungszahlen (1- 5 Wdh). Jeder Proband bekam einen individuellen Ernährungsplan mit 25% Eiweiß, 50% Kohlenhydrate, 25% Fett. Die Kalorien und Eiweißaufnahmen waren somit in beiden Gruppen gleich.  Die Behandlung bestand in der Einnahme von 450mg Phosphatidsäure aus Soja 30 Minuten vor dem Training und 300 mg direkt nach dem Training mit 24 g hydrolisiertem Kollagenprotein (wenig Leucin). An trainingsfreien Tagen wurden 450mg PT mit dem Frühstück und 300 mg mit dem Abendessen eingenommen. Die Kontrollgruppe bekam die gleichen Kapseln mit Reisstärke gefüllt.

Trotz der geringen Probandenzahl konnte für einige Parameter am Ender der 8 wöchigen Studien Phase ein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Unteranderem bei der Zunahme der fettfreien Körpermaße  mit +1.2kg mehr als in der Kontrollgruppe (also ein mehr an Muskeln). Beim Maximum an der Beinpresse konnte das Gewicht um 19,5 kg mehr erhöht werden als in der Kontrollgruppe ( 1 RM Zunahme +51,9 kg vs 32,4 kg). Bei der Zunahme im Bankdrücken konnte gegenüber der Kontrollgruppe (1 RM Zunahme +7,0 kg vs 4.7kg) keine Signifikanz erzielt werden.

Schwachpunkte bei beiden Studien sind jedoch die geringe Probandenzahl und das involviert sein von 2 Personen der Firma Chemi Nutra die Phosphatidsäure herstellt und ein Patentverfahren am laufen hat. Es bleibt daher spannend ob und in welchem Ausmaß weitere Gruppen den positiven Effekt in Zukunft bestätigen können. Auch wär  interessant ob diese deutlichen Benefits auch bei einer höheren Leucin zufuhr bestehen bleiben.

Mittlerweile sind relativ teure Phophatidsäure Produkte auf dem Markt erhältlich aber eine sehr preiswerte Alternative dürfte hier das gute alte Sojalecithin darstellen.  Beim Produkt von DM z.b. liegt der  Phospadidsäuregehalt bei ungefähr 8%, somit würde die Einnahme von ca. 10 g ausreichen.

Man hätte somit auch gleich die weiteren Gesundheitlichen Vorteile der weiteren Bestandteile des Lezithins (z.B. Phosphatidcholin und Phophatidylserin) und womöglich auch eine weitere Wirkungsverstärkung da Sie zum Teil in Zellversuchen auch den gleichen anabolen Stoffwechsel aktivieren konnten. Desweiteren dient das Phosphatidcholin als Vorstufe der körpereigenen Phosphatidsäure Produktion. Nicht vergessen sollte man jedoch bei einer längeren Einnahmephase, gegebenenfalls die zusätzliche Einnahme an Linolsäure durch Omega 3s auszugleichen.



Referenzen:

Hoffman et al. Journal of the International Society of Sports Nutrition 2012, 9:47


Joy et al.: Phosphatidic acid enhances mTOR

signaling and resistance exercise induced hypertrophy. Nutrition &

Metabolism 2014, 11:29.

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